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Überstunden bei Teilzeitarbeit im Arbeitsrecht
Alle wichtigen Regelungen von Fachanwälten für Arbeitnehmer in Hamburg
Hamburg als eine bedeutende norddeutsche Hafenstadt ist einer der Spitzenreiter, wenn es um die Leistung von Überstunden geht. Rund 3,31 Überstunden pro Wochen fallen an den Arbeitsstätten der Hamburger Arbeitnehmer an. Ebenfalls arbeiten 19,9% der Arbeitnehmer in Hamburg in einem Teilzeitverhältnis. Wie sich Überstunden und Teilzeitarbeit in Hamburg zueinander verhalten, erklären ihnen die Fachanwälte für Arbeitsrecht des ArbeitnehmerHilfe Vereins Hamburg im Folgenden.
Dürfen Überstunden bei Teilzeit geleistet werden?
Arbeits-, Tarifvertrag und Notsition
Der Sinn und Zweck der Teilzeitbeschäftigung ist eine reduzierte Arbeitszeit, was sich wiederum mit der Ableistung von Überstunden widerspricht. Überstunden sind demnach nur zu leisten, wenn es eine Vereinbarung zwischen den Arbeitsvertragsparteien gibt oder eine Notsituation eingetroffen ist.
Grundsätzlich sind Arbeitnehmer in Teilzeit nicht zur Ableistung von Überstunden verpflichtet. Dies würde geradezu den Sinn und Zweck der Teilzeitarbeit verfehlen. Wenn der Arbeits- oder Tarifvertrag allerdings eine Vereinbarung zwischen dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber über Überstunden enthält, dürfen diese angeordneten werden. Die Vereinbarung muss ebenfalls auch die maximale Anzahl an Überstunden klar definieren. Weiter ist für einen späteren Ausgleich zu beachten, dass die entstandenen Überstunden von dem Arbeitgeber genehmigt, angeordnet oder geduldet worden sind. Werden Überstunden ohne die Kenntnis des Arbeitgebers vom Arbeitnehmer geleistet, besteht kein Anspruch auf einen späteren Ausgleich.
Eine Ausnahme für Überstundenregelungen bei Teilzeitarbeit bilden Notsituationen. Unter einer Notsituationen wird ein Zustand verstanden, der existenzbedrohend für das Unternehmen ist und deshalb die Absolvierung von Überstunden unabdingbar macht. Beide Parteien - Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber - haben nämlich ein Interesse daran, dass der Arbeitsplatz gesichert ist. Der Maßstab für eine solche Notsituation ist extrem hoch und kommt nur selten vor.
Wie erfolgt der Ausgleich bei Überstunden während der Teilzeit?
Freizeit, Vergütung und Überstundenzuschlag
Grundsätzlich kann ein Ausgleich durch Freizeit oder Vergütung erfolgen. Ein zusätzlicher Überstundenzuschlag kann nur angerechnet werden, wenn dieser zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vereinbart wurde.
Die vom Arbeitgeber genehmigten, angeordneten und geduldeten Überstunden können entweder durch Freizeit oder einem vereinbarten Entgelt ausgeglichen werden. Die Höhe der Vergütung ist abhängig vom Arbeits-, Tarifvertrag oder der Betriebsvereinbarung. Fehlt eine solche Vereinbarung kann man davon ausgehen, dass die Überstunden mit dem normalen Stundenlohn vergütet werden.
Darüber hinaus gibt es grundsätzlich keinen gesetzlich geregelten Anspruch auf einen Überstundenzuschlag.
Dieser muss explizit im Arbeits-, Tarifvertrag oder der Betriebsvereinbarung vereinbart worden sein. Der Überstundenzuschlag besteht dabei am häufigsten im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst und liegt im Durchschnitt zwischen 15-40%.
Ob für die Entstehung von Überstunden auf die Überschreitung der Arbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten abgestellt werden kann, ist abhängig vom jeweiligen Tarifvertrag. Bei dem TVöD-K ist zumindest klar, dass dies eine Voraussetzung darstellt um zuschlagspflichtige Überstunden zu erwerben.
Möchten sie wissen, wie ihre Überstunden richtig auszugleichen sind? Oder ihren Überstundenzuschlag richtig berechnen lassen? Dann nutzten sie als Mitglied der ArbeitnehmerHilfe Hamburg die kostenlose Beratung und Überprüfung ihres Arbeits- oder Tarifvertrags durch die Rechtsanwälte für Arbeitsrecht. Gerne unterstützten sie die Anwälte für Arbeitsrecht natürlich auch in allen anderen arbeitsrechtlichen Fragen. Vereinbaren sie gerne unkompliziert online eine Beratungstermin:
Kann eine Teilzeitbeschäftigung durch Überstunden zur Vollzeitstelle werden?
Arbeitsvertrag, Folgen, Gehalt
Ja, wird die Teilzeitkraft über einen längeren Zeitraum als Vollzeitkraft eingesetzt, so kann dies zu einer stillschweigenden Änderung des Arbeitsvertrages führen, mit der Konsequenz, dass der Arbeitgeber in Annahmeverzug gerät, wenn er den Arbeitnehmer zu einem späteren Zeitpunkt nur noch im Rahmen der ursprünglichen Arbeitszeit einsetzt.
Diese Frage stellten sich auch die Richter in einem Fall aus dem Jahre 2006. Hier wurde eine Arbeitnehmerin, die in einem Buch- und Zeitschriftengroßvertrieb arbeitete, regelmäßig über einen längeren Zeitraum statt ihrer vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit von 28,5 Stunden für 38,5 Stunden eingesetzt. Die Richter entschieden, dass sich der Arbeitsvertrag stillschweigend in eine Vollzeitbeschäftigung umgewandelt hatte, da es nach außen hin eine für die Arbeitnehmerin und dem Arbeitgeber einvernehmliche Lösung darstellte.
Von der Teilzeitstelle zur Vollzeitstelle zu wechseln, kann automatisch und stillschweigend erfolgen. Dahingegen ist es schwieriger von einer Vollzeitstelle zu einer Teilzeitstelle wieder zurückzukehren. Denn wurde eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer erstmal über einen längeren Zeitraum regelmäßig für eine Vollzeitstelle beschäftigt, benötigt der Arbeitgeber, für die Rückkehr in die Teilzeitstelle, die Einverständnis des Arbeitnehmers. Ist dieser nicht einverstanden, bleibt es bei der gewohnten Vollzeitstelle und dem entsprechenden Gehalt, da der Arbeitgeber ansonsten in Annahmeverzug gerät.
Weitere Informationen zu den Regelungen der Überstunden bei Teilzeit:
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Möchten Sie erfahren, wie Ihre Überstunden bei Teilzeitarbeit im Arbeitsvertrag geregelt sind?
Dann rufen Sie uns gerne an und vereinbaren mit den Rechtsanwälten für Arbeitsrecht der ArbeitnehmerHilfe Hamburg einen persönlichen oder telefonischen Termin.
Wir sind für Sie da.
040-600553390
